Die unsichtbare Gefahr: strahlendes Stuttgart 1986
In der Nacht vom 25. auf den 26. April 1986 kam es in der damaligen Sowjetunion zu einem Reaktorunfall. Hier wurde erstmals am 29. April von den Stuttgarter Nachrichten darüber berichtet. In jenem Artikel herrschte noch viel Unklarheit und es war zunächst vorsichtig formuliert von einem „Unglück“ die Rede. Einen Tag später, als die wahren Ausmaße immer bekannter wurden, las man bereits von einer „Katastrophe“.
Immer wieder wurde in damaligen Berichten auch der Unterschied von Atomreaktoren in der Sowjetunion und denen im Westen betont – „In Westeuropa unmöglich“ werden beispielweise deutsche Experten in den Stuttgarter Nachrichten zitiert.
Egal ob in Freibädern oder auf Spielplätzen: In Stuttgart wurden daraufhin vielerorts Strahlungsmessungen durchgeführt. Im damaligen jährlichen Dokumentarfilm der Stadt Stuttgart wird gezeigt, wie in Stuttgart mancherorts das bis zu 30-fache der natürlichen radioaktiven Strahlung gemessen wurde. Auch für den Wochenmarkt bestimmte Lebensmittel wurden durch den Wirtschaftskontrolldienst auf radioaktive Strahlung geprüft.
Trotz der Tatsache, dass sich dieser katastrophale Unfall bereits vor über 37 Jahren ereignet hat, werden seine Auswirkungen vor allem in Tschernobyl in der heutigen Ukraine und seiner Umgebung noch sehr, sehr lange Zeit zu spüren sein.
Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?
Quellen:
Dokumentarfilm der Stadt Stuttgart 1986
Stuttgarter Nachrichten (Ausgaben Nr. 98 und Nr. 99 vom 29. und 30. April 1986)
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Philipp Haller (7. Juli 2023). Die unsichtbare Gefahr: strahlendes Stuttgart 1986. Archiv0711. Abgerufen am 6. November 2024 von https://doi.org/10.58079/beq3