„Reichskristallnacht“ – der Pogrom im November 1938 in Stuttgart – Quellenheft jetzt auch online verfügbar

Die Novemberpogrome vom 7. bis zum 13. November 1938 markieren den Übergang von Ausgrenzung und Entrechtung hin zu Verfolgung und Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland. Geschäfte werden verwüstet, über 1400 Synagogen werden zerstört und ungefähr 30.000 Männer in Konzentrationslager gebracht. Es gibt mehrere hundert Tote. Im Mittelpunkt der Novemberpogrome steht die „Reichskristallnacht“ oder „Reichspogromnacht“, die Nacht vom 9. November auf den 10. November 1938. In Stuttgart werden beide Synagogen in Brand gesteckt, die Cannstatter Synagoge brennt vollständig nieder, die Synagoge in der Hospitalstraße brennt aus und wird wenige Wochen später abgerissen.

Diese Ereignisse haben eine besondere Bedeutung für die Erinnerung an den Nationalsozialismus. Zum 70. Jahrestag des Pogroms hat das Stadtarchiv Stuttgart in Zusammenarbeit mit Lehrkräften des Eberhard-Ludwigs-Gymnasiums Stuttgart eine Quellensammlung zu den Ereignissen um den 9. November 1938 in Stuttgart zusammengestellt und speziell für den Einsatz in der Schule aufbereitet. Durch Augenzeugenberichte von Verfolgten, Beobachtern und auch Aussagen von Tätern ist es möglich, sich dem Geschehen unmittelbar vor Ort in Stuttgart anzunähern und Originalquellen dies für die Verwendung im Unterricht oder bei Projekten zu nutzen. Begleitende Fachtexte, eine didaktische Hinführung und Leitfragen für die Quellenarbeit bieten die Option der Vertiefung.

Auch wenn das Quellenheft bereits 2008 erschienen ist, bietet es auch weiterhin einen lebensweltlichen Zugang zu diesem zentralen Ereignis der Gewaltgeschichte des Nationalsozialismus. Das Heft umfasst 50 Seiten und enthält zahlreiche Abbildungen. Inzwischen ist das Quellenheft auch kostenfrei und online als PDF zum Download verfügbar.

„Reichskristallnacht“ – der Pogrom im November 1938 in Stuttgart. Ein Quellen- und Arbeitsbuch für den Geschichtsunterricht

Das Heft kann von Lehrkräften weiterhin kostenfrei direkt beim Stadtarchiv Stuttgart unter der Mailadresse stadtarchiv@stuttgart.de bestellt werden. Thematische Führungen und Quellenworkshops im Stadtarchiv sind darüber hinaus möglich.

Weitere bereits digitalisierte Quellen zur Ausgrenzung und der Verfolgung jüdischer Menschen in Stuttgart sind die sogenannten „Judenlisten“ und der „Deportationsfilm“.

Ebenfalls als PDF verfügbar ist das Quellenheft „Nationalismus im Kaiserreich – der „Sedantag“ in Stuttgart 1895“. Beide PDFs können außerdem sowohl über Stuttgart.de als auch den Landesbildungsserver (“Reichskristallnacht”, Sedantag) abgerufen werden.

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