Eine kunstbegeisterte Woche für fünf FaMIs im Stadtarchiv

Vor kurzem freute sich das Stadtarchiv, wieder Gastgeber einer Praktikumswoche von Fachangestellten für Medien und Informationsdienste (FaMI) im Bereich Bibliothek zu sein. Die jährliche Tradion, dass die FaMIs in Form eines Blockbeitrags Einblick in ihre Praktikumswoche geben, greifen wir auch dieses Jahr gerne wieder auf. Hier ihr Bericht:

Vom 1. bis zum 5. Juli 2024 durften wir FaMIs von der Stadtbibliothek Stuttgart und Universitätsbibliothek Stuttgart ein Praktikum im Stadtarchiv Stuttgart machen. Eine unserer Aufgaben war das Erschließen von Vereinsunterlagen. In unserem Fall handelte es sich um den Verein zur Förderung der Kunstausstellungen Gutenbergstraße 62a e.V. Dabei haben wir einen Einblick in die abwechslungsreichen Ereignisse bekommen, die diesen Verein über die Jahre hinweg beschäftigt haben. Der Verein wurde 1978 von den Künstlern Erdmut Bramke, Karl Pfahler, Christoph Freimann, Hansjerg Maier-Aichen, Hinrich Weidemann und Max Hetzler gegründet. Sein Ziel war es, Platz für Künstlerinnen und Künstler in Stuttgart zu schaffen und Kunstveranstaltungen durchzuführen.

Zum einem haben wir Unterlagen zu einem Rechtsstreit zwischen dem Verein und der Stadt Stuttgart gefunden. Dabei ging es um die Räumung mehrerer Ateliers in der Gutenbergstraße, um Wohnraum zu schaffen. Der Prozess endete schließlich mit einem Vergleich und der endgültigen Räumung der Gutenbergstraße. Zum anderen gab es auch interessante Korrespondenzen zwischen dem Kunstverein und verschiedenen Künstlererinnen und Künstlern für die Planung einer Kunstausstellung im Jahre 1980. Beteiligte waren Kreativschaffende wie Achim Duchow, Albert Oehlen, Angelika Oehms, Sigmar Polke, Stephan Runge und Anna Konda. Dabei ist uns auch ein Beschwerdebrief des bekannten Stuttgarter Kommunikationsdesigners Kurt Weidemann (1922-2011) in die Hände gefallen, der uns schmunzeln ließ.

Außerdem haben wir spannende Unterlagen, wie zum Beispiel das Skript zur Uraufführung von „Heimath“ gefunden. „Heimath“ ist ein Text von Johann Christian Friedrich Hölderlin, welcher vom Verein für eine Inszenierung erstmals dargeboten wurde. Die Premiere fand am 5. März 1983 im Künstlerhaus der Gutenbergstraße statt und wurde mit Gesang und Musik untermalt. 

Im Laufe der Woche durften wir das Archiv und seine verschiedenen Abteilungen und Aufgaben kennen lernen. Besonders gefallen hat uns die Gemäldesammlung und das Verpacken von Unterlagen. Uns wurde auch die Möglichkeit gegeben bei der Überlieferungsbildung der Plakatsammlung und beim Erschließen von Zeitschriften für die Bibliothek mitzuhelfen.

Wir hatten ein sehr lehrreiches Praktikum und viel Spaß im Stadtarchiv Stuttgart.

Anna-Rosa Duschek, Laura Gass, Madeleine Kuyruk, Ann-Kathrin Pfeiffle, Catherine Sahagian

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